Die Neujahrsnacht in Köln war ein Wendepunkt in der öffentlichen Debatte über nach Deutschland geflüchtete Menschen. Sie war auch ein Wendepunkt in der Diskussion um Frauenrechte und sexistische Übergriffe. Doch anstatt die tatsächlichen Fragen zu erörtern, wurden beide Themen von rechten, rassistischen Interessengruppen missbraucht. Ihre Interpretation der so genannten «Vorfälle in Köln» waren erneut ein weiterer Missbrauch der Interessen von Frauen, ebenso wie der Würde der migrantischen Menschen.
Seit der Silvesternacht wurden Gesetze verschärft und die Akzeptanz für Geflüchtete sank. Rassistische Gruppen nutzen das Thema bis heute für ihre Agitation gegen offene Grenzen und Refugees. Doch nur wenige Menschen interessierten sich für das eigentliche Thema der ständigen Gefahr für Frauen, sexuellen Übergriffen ausgesetzt zu sein.
Speziell Flüchtlingsfrauen sind auf ihrer Reise und nach der Ankunft in den Lagern und Unterbringungen männlicher Gewalt, Belästigungen und Vergewaltigungen ausgesetzt, wie wir wenige Wochen nach der Neujahrsnacht erfahren mussten, als weibliche Geflüchtete von sexuellen Bedrohungen in einem Lager in Köln Grimberg berichteten. Dieses Mal blieb der öffentliche Aufschrei jedoch aus.
Es ist an der Zeit, sich das Thema zurückzuholen und es dem gewalttätigen rassistischen Mob wegzunehmen. Dazu ruft ein breites Bündnis feministischer und antirassistischer Gruppen für Samstag, den 12.März zu einer bundesweiten Demo nach Köln auf. Auch unsere Freund*innen des so_ko_wpt rufen dazu auf, an der Demo teilzunehmen.
Wir möchten die Frauen, Refugees, die antirassistische Bewegung und unsere Freund*innen am nächsten Samstag unterstützen und mit ihnen in Köln demonstrieren. Für die gemeinsame Anreise nach Köln gibt es einen Treffpunkt um 11:30 Uhr an der Schwebebahnstation Döppersberg.
Kommt mit uns!
Der offizielle Aufruf; weitere Sprachen auf der Bündnis-Website
Aufruf in Deutsch • Türkisch – Türkçe • Englisch – English • Persisch – فارسی • Arabisch– العربية • Kurdisch – kurdî • Französisch – Français