Wir sind verdammt wütend.

(English)

  • Kommentar von W.L.

Viele Menschen und Institutionen haben heute sehr offen ihr hässliches Gesicht gezeigt. Heute konnte niemand die unmenschlichen brutalen Fratzen übersehen.

Ein hässlicher Kontinent

Als erstes muss da natürlich das verrottete und bigotte Europa erwähnt werden, der Kontinent verängstigter reicher und sicherer Länder, der versucht, die Welt loszuwerden und die erbärmlichen Gewinne zu sichern, die zuvor mit ihrer Ruinierung erzielt wurden. Seine verzweifelten Versuche, die so genannte «Balkan Route» zu schließen, die bereits zum unglaublich beschämenden Deal mit dem türkischen Regime führten, wandeln sich nun zu militärischen Aktionen gegen Geflüchtete wie in Bulgarien und zu gechlossenen innereuropäischen Grenzen. Die Länder Europas streiten untereinander, wie sie ihre Augen vor dem Schicksal flüchtender Kinder, Frauen und Männer am besten verschließen können. Alle wissen, dass Griechenland nicht in der Lage sein wird, alle die es über die Ägäis versuchen, aufzunehmen. Alle wissen, dass in einem der ärmsten europäischen Länder gerade ein neuer «Flaschenhals» entsteht und dass dieser noch schlimmer als jener sein wird, der im letzten Sommer in Ungarn den «Sommer der Migration» einleitete. So ist Europas einzige Hoffnung das türkische Regime. Es soll die Menschen zurück in den Krieg schicken oder sie wenigstens in geschlossenen Lagern einsperren. Europas Politiker*innen versuchen, die entstehende humanitäre Katastrophe zu ignorieren, oder sie fordern wie ein führendes Mitglied der deutschen AfD direkt, wie müssten „uns an die schrecklichen Bilder an unseren Grenzen gewöhnen.“

Doch die Menschen wehren sich. Hunderte haben sich heute aus ihren Lagern in Griechenland befreit und einen neuen Marsch in Richtung Idomeni an der mazedonischen Grenze begonnen. Nachdem sie von der Polizei gestoppt wurden, blockierten sie die Autobahn. Europa erhält nun die Rechnung für sein beschämendes Verhalten: Dieses Mal ist es kein «Marsch der Hoffnung», sondern eher ein «Marsch des Zorns» von verzweifelten Menschen, die tausende von Kilometern unterwegs waren, nur um jetzt in einem überforderten Griechenland festzustecken. Unsere Herzen und unsere Gedanken sind bei den Menschen. Wir hoffen dass sie mit allen Mitteln die Grenzen erneut überwinden.

Das wohlbekannte hässliche Deutschland

Anschließend mussten wir in das wohlbekannte hässliche Gesicht Deutschlands schauen, das sich doch noch immer als weltoffene Ausnahme inmitten eines herzlosen Kontinents darstellen will. Am gleichen Tag, an dem mehr und mehr Menschen in Griechenland feststeckten, entschied das deutsche Parlament über einen erneuten Angriff auf das Asylrecht. Einige rassistische Mobs im Osten Deutschlands als eine Art billiger Entschuldigung benutzend, stimmten heute die meisten Abgeordneten der beiden großen Parteien für eine weitere Beschneidung des Gesetzes, das doch einmal eine starke Reaktion auf Deutschlands Faschismus war. Es ist nur noch eine Ruine guten Willes. Durch das Erfüllen der Wünsche des wütenden rassistischen Mobs versuchen die Parteien ihre Akzeptanz in der Bevölkerung zurück zu gewinnen. Es wird scheitern – dem Mob hinterher zu laufen wird ihn nicht zurückholen – es wird nur zu weiteren Forderungen führen.

Anstatt ein starkes Signal gegen Xenophobie und Rassismus auszusenden, zeigen sie eine angsterfüllte Reaktion auf den rassistischen Teil der Gesellschaft, obwohl dieser immer noch die Minderheit darstellt. Dieses Verhalten wird ihnen nicht zu früherer Stärke verhelfen – sie werden im Gegenteil nun auch noch die offenen Menschen verlieren. Das ist die schlechtestmögliche Entwicklung. Sie wird zu größerer Polarisierung, zu wachsenden Auseinandersetzungen und – natürlich – zu mehr Leid von Geflüchteten führen. Es ist eine erbärmliche Strategie der Schwäche und sie wird nichtmal bemerkbare große Erfolge bei der Lösung des „Flüchtlingsproblems» haben.

Niemand traut sich, die wirklichen Probleme zu thematisieren: Die Situation der Welt und die Verantwortlichkeiten dafür, die wachsende Anzahl von Menschen, die nicht mehr dort leben können wo sie zuhause waren, und unausweichliche Folgen der weitergehenden Kriege, der wachsenden Armut und der ruinierten Umwelt für den «sicheren Hafen» Europa. Deutschlands Politiker*innen haben heute für eine billige und wirklich hässliche Alternative gestimmt und sie haben es verpasst, eine der letzten Chancen zu ergreifen, gefährlichen Entwicklungen vorzubeugen.

Kommt zu den Gegenprotesten am Samstag!

Aber wir sind noch nicht durch mit den hässlichen Fratzen: Die hässlichsten von allen wollen sich am Samstag in Wuppertal zeigen, wenn die Miniatur-Partei «Pro Deutschland» versuchen will, aus der Hysterie um Migration Kapital zu schlagen. Nut zwei Tage nach der neuen Verschärfung des Asylrechts sind sie unverfroren genug, zu einer Kundgebung gegen «zu viele Flüchtlinge» am Rathaus in Barmen aufzurufen. Sie wollen mit der Kundgebung um 15:00 Uhr beginnen. Eine Stunde vorher wird es bereits einen angemeldeten Gegenprotest auf dem gleichen Platz geben. Lasst uns die Rassisten und Rassistinnen in ihre hässlichen Wohnungen zurücktreiben! Sie kommen im richtigen Moment, denn wie wir schon sagten: Wir sind verdammt wütend!

Antirassistischer Gegenprotest am Samstag, den 27.Februar um 14:00 Uhr
Wuppertal-Barmen, Johannes Rau-Platz (Rathausvorplatz)

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We are fucking angry.

(Deutsch)

  • Commentary by W.L.

Today a lot of people and institutions showed their ugly faces very openly. Nobody was able to overlook their inhuman and brutal visages anymore.

An ugly continent

First to mention of course is Europe as a rotten and bigot continent of frightened rich and safe countries who try to get rid of the world and to safe their pitiful benefits from ruining it before. Its desperate attempt to block the so called «Balkan Route» which already led to a unbeliebable shameful deal with the turkish regime now turns to military reactions on migrants as in Bulgaria and closed inner-european borders. Europe’s countries fight among themselves about how they could close their eyes to the fate of fleeing children, women and men. Everybody knows Greece is not able to host all the people who try it through the Agaen Sea. Everybody knows there will be a new «bottleneck» in one of Europe’s poorest countries and it will be even worse than the one which happened in Hungary last summer at the beginning of the «summer of migration». So, Europe’s only hope is the turkish regime. They shall send the people back to warzones or at least imprison them in closed camps. Europe`s politicians try to ignore the forthcoming humanitarian catastrophe – on the worst level they demand, „we should learn to stand the horrible pictures at our borders“, as a leading member of the racist German AfD explained last weekend.

But the people react. Hundreds left their camps in Greece today and began a new march towards Idomeni at the Macedonian border. After being stopped by the police, they blocked a highway. Europe will get the bill now for its shameful behaviour. This time the march won’t be a „March of Hope“ rather a „March of Anger“ of desperate people who fled thousands of miles just to stuck now in an overwhelmed Greece. Our hearts and minds are with the people, and we hope they will overcome the borders again by any means.

The wellknown ugly Germany

Secondly we had to look into the wellknown ugly face of Germany, which still wants to present itself as an openminded exeption within a hardhearted continent. The same day more and more people got stucked in Greece, the parliament in Germany decided about a new attack on the law of asylum. Taking some racist mobs in eastern Germany as a kind of cheap excuse, almost all parliamentarians of both big parties voted for the tightening of the law which once was a strong reaction on German fascism. Now its a ruin of goodwill. By fulfilling the wishes of an angy racist mob the parties try to get back their acceptance within the population. But they will fail – running after the racists will not bring them back, it only will lead to further demands.

Instead of sending a strong signal against xenophopbia and racism, they show a fearful reaction on the racist part of the german society although it is still the minority. This behaviour won’t bring back their former strenght – on the contrary now they also will loose the openminded people. This is the possible worst trend. It will lead to an even stronger polarization, to growing struggles and – of course – to suffering refugees. Its a pityful and weak strategy and it will not even have much effects on the so called «refugee problem».

Nobody dares to discuss the real problems: The world’s situation and the responsibilties for this situation, the growing number of people who are not able to live at their home anymore and the inescapable impact of ongoing wars, growing poverty and a ruined environment for the «safe haven» of Europe. Germany’s politicians today choosed for a cheap and really ugly alternative and they missed one of the the last chances to prevent dangerous developments.

Come and join the counter-protests on Saturday!

But we’re not through with the ugly faces: The ugliest of all will show up in Wuppertal on Saturday when the racist miniature-party «Pro Deutschland» tries to gain benefits from the hysteria on migration. Just two days after the tightening of the asylum law they are impudent enough to call for a manifestation against «too much refugees» at the city-council in Barmen. They want to start their manifestation at 15:00 CET. One hour before, there is a counter-manifestation on the same square. Let’s send the racists back to their ugly homes! They are coming at the right moment, because as we told: We are fucking angry!

Anti-racist counter-protest on Saturday, February 27 14:00 CET
Wuppertal-Barmen, Johannes Rau-Platz (City-Council)

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  • Das nächste w2wtal-Plenum findet am Freitag, den 30.8.2019 um 15 Uhr statt.
    Ort: Robertstr. 5 a, Wuppertal-Elberfeld


    Zeit und Ort der nächsten AG-Treffen erfahrt ihr am besten über unseren telegram-Kanal.


  • Wir rufen zu Gründung eines Wuppertaler Bürger*innen-Asyls auf. In vielen Städten haben sich bereits Initiativen gebildet, die von Abschiebung bedrohten Menschen konkret helfen möchten.

    In Kürze werden wir zu einer Informations-Veranstaltung zum Bürger*innen-Asyl einladen. Ort und Zeit erfahrt ihr an dieser Stelle und über unsere anderen Kanäle.

    Bis dahin lassen sich viele Infos bereits hier finden: aktionbuergerinnenasyl.de


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