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Samstag, 2. April, 14:00 Uhr: Demonstration gegen Abschiebungen in Bielefeld – anschließend laden wir um 19:00 Uhr zum w2wtal-Abend ins Café Stil-Bruch am Otto Böhne-Platz in Wuppertal-Elberfeld ein.
Der Ort, an dem an jedem ersten Samstagabend unsere monatlichen Treffen stattfinden, befindet sich an einem zentralen Platz im Herzen des Ölbergs. Das Viertel hat eine gut bekannte Geschichte des Widerstands gegen die Herrschaft der Nazis in Deutschland. Viele Menschen die hier lebten, gaben ihren Kampf gegen die Faschisten nie auf. Der Ölberg ist noch immer ein anti-rassistischer und solidarischer Teil Wuppertals. Es ist kein Zufall, dass viele unserer Treffen dort stattfinden und dass er auch die Heimat der lokalen «Karawane»-Gruppe ist. Auch Otto Böhne, der dem zentralen Platz den Namen gab, war selber im Widerstand gegen die Nazis. Als Mitglied der kommunistischen Partei und des lokalen Stadtrats wurde er bereits im ersten Jahr der Machtübernahme der Nazis im örtlichen Konzentrationslager eingesperrt und gefoltert. Aufgrund der Verletzungen überlebte er einen Transport in ein anderes Lager 1934 nicht.
w2wtal – als Gruppe – sieht sich in der Tradition eines humanistischen und antifaschistischen Kampfes. Die Verschärfungen des Asylrechts in den letzten Monaten, der Aufstieg der rassistischen AfD oder die Schließung der Route über den Balkan sind mehr als alarmierende Zeichen. Auch Abschiebungen haben neue Höchststände erreicht. Speziell Menschen aus Ex-Jugoslawien werden beinahe heimlich mitten in der Nacht abgeschoben, oft nachdem sie jahrelang in Deutschland gelebt hatten. Während die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit fast nur auf Kriegsflüchtlinge aus Syrien gerichtet ist, bleibt das Schicksal Geflüchteter aus Ländern wie Nigeria, Albanien, Mazendonien, den Maghreb-Staaten und selbst Afghanistan fast unbemerkt. Wir sind davon überzeugt, dass es Zeit ist, jetzt zu handeln – in der guten Tradition zivilen Widerstands gegen Unrecht.
Die für die Abschiebungen verantwortlichen Behörden sind die so genannten ZABs (Zentrale Ausländerbehörden). Eine von drei ZABs befindet sich in Bielefeld. Ihre spezielle Aufgabe besteht in der Organisation der Abschiebungen per Flugzeug und in der Bearbeitung von Geflüchteten in den speziellen Abschiebelagern, die zur «freiwilligen» Ausreise aus Deutschland überredet werden sollen. Die Demonstration am nächsten Samstag in Bielefeld will ein erster Schritt sein, gegen das Abschieberegime vorzugehen, indem die ZAB und andere Akteure des Abschiebesystems ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Einige Freund*innen von w2wtal wollen an der Demonstration teilnehmen. Sie planen eine gemeinsame Anreise nach Bielefeld und würden sich über eure Teilnahme freuen. Dafür gibt es einen Treffpunkt um 11:30 Uhr an der Schwebebahnstation Döppersberg. Die Demo startet um 14:00 Uhr am Bielefelder Hauptbahnhof. Der komplette Aufruf findet sich in mehreren Sprachen hier: bewegungsfreiheitstattlager.noblogs.org
Zurück in Wuppertal organisieren wir anschließend unseren monatlichen w2wtal-Abend. Bei unserem Treffen im Café Stil-Bruch werden wir uns von der Demonstration erholen, unsere Eindrücke austauschen und die aktuelle Situation diskutieren. Wie immer werden wir zusammen essen. Wie unser zweites reguläres Treffen, das Frühstück an jedem dritten Sonntag im Café ADA, soll der w2wtal-Abend eine Möglichkeit für alle sein, mit w2wtal in persönlichen Kontakt zu kommen. Es ist eine Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. Wir beginnen um 19:00 Uhr, das Essen ist meist gegen 19:30 Uhr fertig. Die Mahlzeit ist kostenlos, wir sind aber für jede Spende sehr dankbar. Das Café Stil-Bruch findet ihr hier: Google Maps. Wir freuen uns auf euch!