Es ist eine sehr spezielle Zeit im Moment. Es wirkt, als ob die ganze Welt über die Kämpfe von geflüchteten Menschen in Europa berichtet und spricht: In Calais versuchen verzweifelte Refugees beinahe jede Nacht, durch den Euro-Tunnel nach England zu gelangen, auf den griechischen Inseln kämpfen die Menschen gegen eine humanitäre Katastrophe, das Sterben im Mittelmeer geht täglich weiter… Derzeit ist der öffentliche Fokus auf Ungarn und auf die furchtbare Situation der Geflüchteten reund um den Westbahnhof in Budapest gerichtet.
Das alles erzählt aber auch eine verborgene andere Geschichte: Die Grenzen fallen… Unser jahrelang gerufener Slogan «No Border!» scheint langsam endlich zur realistischen Perspektive zu werden. Ein erstes Resultat ist die «faktische Aussetzung» aller «Dublin»-Abschiebungen syrischer Geflüchteter nach Ungarn. Weitere Schritte werden folgen.
Umso wichtiger ist es, den Nazis und Rassisten Widerstand entgegen zu setzen, die Angst davor haben, ihre menschenverachtende Vision einer deutschen und europäischen Festung endgültig zu verlieren. Überall in Deutschland und in anderen Ländern versuchen sie das Unaufhaltbare aufzuhalten und Migration und offene Gesellschaften zu verhindern. In Wuppertal planen Rassisten von «Pro Deutschland» für Samstag, den 5.September einen Protest gegen eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für bis zu 500 Menschen im «Art-Hotel» in Heckinghausen.
Aber Wuppertal ist nicht Freital oder Heidenau. Zivilgesellschaftliche und antirassistische Gruppen werden am Samstag ebenfalls in Heckinghausen sein und den Rassisten keinen Platz für ihren Hass lassen. Gleichzeitig soll von der Gegenkundgebung ein starkes solidarisches Signal an alle Menschen ausgehen, die sich noch immer auf ihren gefährlichen Reisen im Mittleren Osten, in Osteuropa, Nordafrika, auf den Meeren oder anderswo befinden: Sie sind in Wuppertal willkommen!
Treffpunkt für die Gegendemonstration am Samstag in Wuppertal ist um 14:00 Uhr auf der Heckinghauser Straße auf Höhe des Stadtteiltreffs.
Nach der Demo laden wir am Abend zu einem w2wtal-«Refugees Welcome!»-Abend ins Café Stil-Bruch auf dem Ölberg ein (ab 19:00 Uhr). Kommt vorbei und bringt eure Freund*innen mit!