Nach dem Brand
Film und Diskussion mit Ibrahim Arslan. Ein halbes Jahr vor Solingen:
Der Brandanschlag in Mölln
Samstag, 28.4., Alte Feuerwache, Gathe 6, Wuppertal, 15 Uhr
Ein halbes jahr vor dem Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen, am 23. November 1992, legten Neonazis einen Brand im Haus der türkeistämmigen Familie Arslan in Mölln. Der siebenjährige Ibrahim überlebt den Brandanschlag, bei dem drei Familienmitglieder sterben : seine Schwester, seine Oma und seine Cousine. 15 Jahre später, kurz vor der Haftentlassung der Täter, beginnen die Dreharbeiten zum Film „Nach dem Brand“. Die Regisseurin Malou Berlin begleitet die Familie Arslan vier Jahre lang bei dem Versuch, mit der Trauer und dem Trauma umzugehen. Sie zeigt auf behutsame Weise, in welchem Spannungsfeld sich die Familie bewegt : zwischen den traumatischen Folgen des Anschlags und dem Wunsch nach einer unbekümmerten Gegenwart. Der Film lässt uns an ihrem Alltag teilhaben und damit auch an der Auseinandersetzung über ihre persönliche und zugleich politische Geschichte.
„Nach dem Brand“ ist das eindrückliche Porträt einer Familie, die zwei Jahrzehnte nach dem Brandanschlag von Mölln noch immer mit den Folgen der erlebten Gewalt und der Sinnlosigkeit ihres Verlustes ringt. Im Anschluss wird Ibrahim Arslan für eine Diskussion zur Verfügung stehen.